Unser Turmfalke.

Ein Blick ins Nest.

Der Turmfalke ist einer der häufigsten Greifvögel in Deutschland. Er braucht ein hohes Gebäude mit einem Nistplatz und offene Felder mit Mäusen und anderen Kleintieren als Nahrung. Seit Jahrzehnten nistet weitgehend unbemerkt ein Turmfalkenpaar über der Turnhalle unserer Schule. In einer der Mauernischen, die dem Grundschulhof zugewandt sind, legte er seine Eier ab. Er brütete und zog meist 5 Junge groß. 

Dank der AG Naturschutz 2016/17 sollten nun die Kinder und Lehrer das Familienleben dieses Greifvogels besser beobachten können. Unter der Leitung von Christa Leib wurden zwei neue Nistkästen an die Mauernischen angebaut und zwei Kameras mit Übertragung auf einen Bildschirm in der Aula montiert. Der Experte für Fassadenbrüter des LBV wurde zu Rate gezogen. Finanziert wurden die Kameras mit dem Preisgeld aus einem Forscherwettbewerb und das Material für die Kästen über einen städtischen Fond zur Unterstützung von Fassadenbrütern.

Die Kinder der Naturschutz AG begleiteten alle Aktivitäten und gestalteten den Schaukasten in der Aula mit Infomaterial.

Leider machte dann erst mal der Turmfalke nicht mit und verlegte seinen Brutplatz an den Rehsprung. Ein Marder zerbiss das Datenkabel entlang der Hauswand. Doch im Frühjahr 2021 klappte es nun endlich: 

Der Turmfalke nistet vor der Linse der Kamera. Nun kann jeder vor dem Bildschirm in der Aula zuschauen, wie das Falkenweibchen geduldig auf dem Gelege mit 5 Eiern sitzt, wie es sich putzt, wie es vom Männchen mit Futter versorgt wird. Das Männchen bewacht das Nest aus sicherer Position auf der Antenne des Schulgebäudes und sorgt für die Verpflegung.

Christa Leib

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Unser jüngster Turmfalke ist da.

 

Nach den Pfingstferien war die Spannung groß. Hat es mit dem Brüten geklappt? Hat unser Turmfalkenpaar die kalten Regentage gut überstanden? Gleich am ersten Tag nach den Ferien, am 7. Juni, entdeckten wir ein Junges unter den schützenden Federn seiner Mutter. Nur mit dünnem hellem Flaum bedeckt streckte es den Schnabel zu seiner Mutter und wurde vorsichtig mit kleinen Portionen einer erlegten Maus gefüttert.

Die übrigen vier Eier liegen inzwischen am Rand des Nests und werden nicht mehr bebrütet. Da ist wohl etwas bei der Kälte schief gegangen. Schade! Jeden Tag können Schüler nun in der Aula die Fortschritte unseres kleinen Falken – Einzelkinds beobachten:

In der ersten Woche schläft das Kleine fast die ganze Zeit. Nur wackelig kann es sich vorwärtsrobben. Nach einer Woche, am 14. Juni, steht es schon auf seinen Beinen, versteckt sich vor der hellen Sonne oder steht am Flugloch und schaut hinaus.

Jeden Tag wächst das Kleine und man bemerkt neue Fortschritte. Noch muss seine Mutter das Futter zerlegen und in den hungrigen Schnabel stecken. Aber nicht mehr lange! Schon in 4 Wochen wird es so groß wie seine Mutter sein und ausfliegen. Dann bleibt es aber in der Nähe und wird weiterhin 4 Wochen lang von seinen Eltern mit Futter versorgt.

Alles Gute kleiner Falke!

Christa Leib